Besser wohnen

MEHRFAMILIENHAUS IN STUTTGART-FREIBERG

Die Grosswohnsiedlung Freiberg im Norden von Stuttgart entstand in den 60er und 70er Jahren oberhalb eines Steilhangs des Neckars. Hier wohnen heute mehr als 7000 Menschen.

Zu den städtebaulichen Defiziten wie Entstehung von Angsträumen, Versorgungsmängeln, mangelnder Erschließung durch Öffentlichen Nahverkehr kamen Probleme durch die Bevölkerungsstruktur mit deutlich integrationsbedürftigen Gruppen und einer hohen Arbeitslosigkeit. Mit Hilfe des Programms Soziale Stadt wurde die Situation deutlich verbessert, eine qualitätvolle Neubebauung mit einer Reihe von fünf- bis sechsgeschossigen Mehrfamilienhäusern entlang der Haupterschließungsstraße soll zur weiteren Aufwertung des Gebiets beitragen und den Mangel an bezahlbarem Wohnraum mindern.

In Folge eines Architektenwettbewerbs erhielten wir den Auftrag für eines der Mehrfamilienhäuser. Vor allem die Grundrissgestaltung und die plastische Ausformung der Baukörper überzeugte die Jury.

Um eine gute Belichtung und Belüftung der Lebensräume zu erreichen, sollen die Wohnungen jeweils Fenster in mindestens zwei Himmelsrichtungen erhalten. Die in der Mitte des Baukörpers liegenden Wohnungen werden nach dem Prinzip des „Durchwohnens“ mit Aufenthaltsbereichen nach Südosten und Nordwesten gestaltet. Die Wohnungen an den Gebäudeköpfen werden über die Gebäudeecken von zwei Seiten belichtet.

Die Baukörper wirken durch Vor- und Rücksprünge, Durchgänge, Loggien und Balkone plastisch, die Wirkung wird durch das Farbkonzept unterstützt. Putzflächen, raumhohe Fenster und weiße, weitgehend blickdichte Balkongeländer schaffen eine freundliche wohnliche Anmutung der Wohnanlage.

Die Wohnungen haben über die beiden Treppenhäuser direkten Zugang zum Gartenhof auf der Tiefgarage mit Spiel- und Aufenthaltsflächen.

Bauherr: Bau- Und Wohnungsverein Stuttgart

Fertigstellung: 2023

Umfang: Leistungsphasen 1-9 nach HOAI

Daten: 31 Wohneinheiten, Wohnfläche 2.384 qm, 47 PKW-Stellplätze

Energiestandard: KFW 55

Baukosten: 6,7 Mio.

Fotos 1-4: Werner Huthmacher Photography

Fotos 5-6: Markus Guhl Architekturfotograf